CD "Com licença!" - Komponisten und Werke    

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    ANTONIO (TOM) CARLOS JOBIM (1927-1994)
 

Tom Jobim ist mit Sicherheit einer der bekanntesten Namen der brasilianischen Musik der zweiten Haelfte des 20. Jahrhunderts und als Pianist, Kompositor, Sänger, Arranjeur, Gitarrist steht er einstimmig als musikalischer Vertreter für Qualität und anspruchsvolle Musik.

Er kam im Stadtviertel Tijuca, Rio de Janeiro, zur Welt, zog aber bald mit seiner Familie nach Ipanema. Früh lernte das Gitarren- und Klavierspiel und hatte u.a. auch Unterricht bei dem deutschen Lehrer Koellreutter, der die Zwölftonmusik in Brasilien lehrte. Jobim wollte als Architekt arbeiten und hatte auch für kurze Zeit eine Stelle in einem Büro inne, die er aber bald aufgab als er sich entschied Pianist zu werden. In den 50er Jahren spielte er in Bars und zwielichtigen Establishments in Copacabana bis er im Jahre 1952 von der Schallplattenfirma Copacabana als Arranjeur unter Vertrag genommen wurde. Ausser den Arrangements gehörte es zu seinen Aufgaben die Melodien der Komponisten niederzuschreiben, die der Notenschrift nicht mächtig waren. Zu dieser Zeit begann er auch selbst zu komponieren. Sein Musikstudium wurde von klassichen Komponisten beeinflusst, vor allem von Villa-Lobos und Debussy. Tom Jobim machte weiterhin Aufnahmen und komponierte Werke für Gesang und Instrumente, die von aussergewöhnlicher Inspiration zeugen da er Jazzharmonien und typische, brasilianische Elemente mischt, die er der brasilianischen Kultur entnahm.    

Leben

Jobim verbrachte seine Kindheit im Bezirk Ipanema von Rio de Janeiro. Er lernte bereits in früher Kindheit, Gitarre zu spielen. Ab seinem 13. Lebensjahr lernte er Klavier. Er wurde Schüler von Lúcia Branco, die als beste Klavierlehrerin im Rio de Janeiro der vierziger Jahre galt, und ab 1941 war auch Hans-Joachim Koellreutter, der auch andere große brasilianische Komponisten unterrichtet hatte, sein Lehrer.

Im Jahre 1946 begann Jobim ein Architekturstudium, das er jedoch bald aufgab, um sich der Musik zu widmen. Er spielte danach zunächst in diversen Nachtclubs. Hier entstand auch die Freundschaft mit dem Pianisten und Dichter Newton Mendonça. Weiterhin war er in den Studios des Musiklabels Continental tätig, wo er auch arrangierte und mit dem Komponisten und Dirigenten Radamés Gnattali zusammenarbeitete.


Der ersten größere Erfolg gelang Jobim mit Billy Blanco, mit dem er 1954 das Lied Teresa da Praia aufnahm. Zwei Jahre später bat ihn sein Freund Vinícius de Moraes um die Vertonung seines Werks Orfeu da Conceição, das wenig später durch Marcel Camus unter dem Namen Orfeu Negro für das Kino adaptiert wurde. Mit diesem Werk gelang Tom Jobim und Vinícius de Moraes der Durchbruch; einige Klassiker der populären Musik Brasiliens, wie Se todos fossem iguais a você oder A felicidade stammen aus dieser Zeit.

Bis 1958 war Jobim dann künstlerischer Leiter des Plattenlabels Odeon. In dieser Zeit nahm Elizete Cardoso einige Lieder mit Vinícius de Moraes auf, die bis heute als Meilensteine in der Entwicklung der Musik Brasiliens gelten, besonders die Platte Canção do amor demais.

Im Jahre 1959 brachte Jobim die Platte Chega de saudade heraus, die neben dem Stück Chega de saudade selbst auch Klassiker, wie die in Collaboration mit Newton Mendonça entstandenen Desafinado oder Samba de uma nota só enthielt. Mit diesen galt Jobim endgültig als einflussreichster Komponist Brasiliens seiner Zeit und als Begründer der Bossa Nova. Seine Arrangements eröffneten für die populäre Musik Brasiliens neue Wege und Möglichkeiten. Traditionelle brasilianische Liedformen, wie Choros oder die Samba, wurden von den Protagonisten der Bossa Nova vor allem mit Jazz-Elementen gemischt. Einflussreich auf Jobim waren vor allem Pixinguinha, Chiquinha Gonzaga, Ernesto Nazareth, Sinhô, Ary Barroso, und Dorival Caymmi, sowie die Musik von Claude Debussy und die klassische Jazzmusik.

Ab den 1960er Jahren gelang Jobim auch der internationale Durchbruch. Das wichtigste Ereignis war zweifelsfrei das Bossa-Nova-Festival in der Carnegie Hall in New York, das Jobim zusammen mit einer Reihe weiterer brasilianischer Künstler gab. Bossa Nova wurde in Nordamerika populär und Jobim nahm Platten mit Stan Getz und Frank Sinatra auf. Im Jahre 1968 gewann Jobim zusammen mit Chico Buarque das Internationale Musikfestival mit dem Lied Sabiá.

In den 70er Jahren schrieb Jobim die Musik zu zahlreichen Filmen und Fernsehproduktionen. Seine Lieder wurden von Größen wie Ella Fitzgerald oder Elis Regina aufgeführt. Unter den vielen Partnerschaften beim Komponieren und Musizieren, war die mit Vinícius de Moraes die fruchtbarste, aus ihr gingen erfolgreiche Lieder wie Ela é carioca oder auch Garota de Ipanema hervor, das zu den am meisten gespielten Werken der Welt gehört. Aus der Zusammenarbeit mit Dolores Durán entstammt beispielsweise Por causa de você, mit Aluísio de Oliveira entstand Dindi.

Das Spätwerk von Jobim ist, verglichen mit den eher spärlich orchestrierten Kompositionen der frühen Bossa-Nova-Jahre, komplexer und verarbeitet viele südamerikanische Rhythmen. Häufig sind auch Werke anzutreffen, die von der Schönheit brasilianischer Natur inspiriert sind.

Heute trägt der internationale Flughafen der Stadt Rio de Janeiro seinen Namen.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ant%C3%B4nio_Carlos_Jobim 

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Fagottleid * (Fagott, Schlagzeug)

* Erstaufnahme

 

  www.jobim.com.br/index.html 

Wer war wohl der Fagottist der Tom Jobim etwas angetan hat? Aus welchem Grund "schmerzt" ihn das Fagott? Zumindest ist dies der Titel unter dem er eine seiner Kompostionen skizziert hat. Getreu der Skizze, und ohne Schmerz, findet sich hier diese Skizze im Klang des Fagottes wieder und begleitet von charakteristischen  Schlägen der "cariocas".